Am Freitag schrieb mir mein Freund Christian „Wie sieht es aus, morgen mit den Yaks aufs Wasser???“. Bei so einer Nachricht ist Vorfreude vorprogrammiert, endlich die langersehnte erste Tour mit dem Hobie Pro Angler.
Also Alles am Abend schon vorbereitet und eine kleine Liste aufgestellt:
- Schwimmweste
- Handtuch
- Ersatz-Klamotten
- Clogs
- Picknick-Korb
- Wathose
- Aktioncam
- Wasserdichte Handyhülle
- Verpflegung, ganz wichtig Trinkflasche
Wie immer packe ich für alle Fälle was ein und meistens zu viel :-D, Angeltasche, Ruten und Rollen sind selbstverständlich.
Am nächsten morgen viel zu früh aufgewacht und vor Aufregung nicht mehr schlafen können, den Rasen gemäht, vertikutiert, irgendwo musste die Energie ja hin. Natürlich macht das an so einem schönen Tag auch Spaß – Faulheit 0 : 1 Garten ;-). Danach ging es endlich los, ab zum Christian.
Bei ihm haben wir noch auf einen Freund gewartet, um die Trailer an die beiden Autos zu koppeln, einen mit dem Hobie Pro Angler 17t (Tandem) und den anderen mit Hobie Pro Angler 12, 14 und einem Native Watercraft Mariner.
Meine Sachen umgeladen und gesehen dass bis auf die Wathose, die man nicht beim Kajak fahren braucht, alles andere durchaus gut bedacht war. Das nächste mal nehme ich aber noch meine Polbrille mit und eine Schirmmütze. Christian war so lieb und hatte eine Kappe parat ;-).
Losgefahren und kaum auf der Autobahn, sehen wir vor uns Stau :-/, Gottseidank konnten wir die nächste Abfahrt nehmen und somit den Stau recht gut umfahren. Am Wasser angekommen konnten wir das Hobie Pro Angler 17t direkt vom Trailer aus ins Wasser slippen, die anderen beiden haben wir zu zweit ans Ufer getragen.
Da es mit 15°C noch kein Freibadwetter war, hätte ich die Clogs auch daheim lassen können, aber besser was im Auto liegen lassen als etwas zu vergessen.
Maße des Hobie Pro Angler 12
Länge | Breite | Gewicht | Belastbarkeit |
---|---|---|---|
3,66 m | 0,91 m | 59 kg | 227 kg |
Stauraum
Ich durfte das Hobie Pro Angler 12 fahren. Ich konnte meinen Picknick-Korb und meine Angeltasche mit der Hilfe von vorhandenen Spanngurten am Heck gut befestigt. Dadrunter gibt es auch ein weiteres Fach, allerdings kommt man an das nicht mehr so gut dran, wenn alles oben drauf liegt. Dieses hat einen Korkendreher-Mechanismus und hält Gegenstände trocken und sicher.
Dann gibt es am Bug einen weiteren Stauraum, dessen Wanne man auch herausnehmen kann. Hier habe ich ein Handtuch, Landehandschuhe, Buff Tuch, Aktioncam Tasche, mein kleines Stative für die Aktioncam und eine kleine Kühltasche mit Drinks aufbewahrt. Der Deckel ist mit Spanngurten wasserdicht verschließbar.
Vor dem Sitz gibt es eine Luke um zwei Köderboxen zu verstauen. So hat man seine Köder und Rigs immer griffbereit. Rechts und links vom Sitz befindet sich ein kleines Netzfach in dem man z.B. eine Brille verstauen kann. Auf beiden Seiten gibt es dann noch jeweils Platz seine Ruten abzulegen und damit der Spitze nichts passiert, hat das Hobie auf jeder Seite zum Bug hin zwei Röhren, in die man die Rutenspitze hineinschieben kann. Zusätzlich dazu gibt es auch hinter dem Sitz rechts und links jeweils eine Stelle um eine Rute aufzustellen.
Antrieb und Lenkung
Nachdem alles verstaut war, habe ich mir erstmal das Paddel geschnappt und nach einem kurzem Abstoßen vom Ufer, paddelte ich in Richtung tieferes Wasser. Dann kamen die „Pinguin-Fuß-Pedale“ dran. Diese lassen sich sehr einfach anbringen und sie sind eine richtig geniale Fortbewegungsmethode. Das Beste daran, man hat die Hände frei für die Rute und muss bei Strömung nicht immer zum Paddel greifen. Der Abstand zu den Pedalen ist je nach Beinlänge einstellbar. Nachdem die richtige Einstellung gefunden war, habe ich nur noch per Seilzug das Steuerruder heruntergeklappt und konnte bequem mit dem Hebel auf der linken Seite das Kajak lenken. Diesen Hebel gibt es auch auf der rechten Seite, hier aber nur kleiner.
Insgesamt habe ich den Dreh mit Pedale und Steuerruder schnell raus gehabt. Mit dem Hobie ist man, wenn man möchte, recht zügig unterwegs und ich konnte zu meinen Freunden schnell aufschließen. Nebenher habe ich dann auch schon mit meiner Baitcaster die ersten Würfe gemacht und wechselnd auch mal die Ultralight Rute geworfen.
Sitz- und Steh-Möglichkeit
Der Vantage ST-Sitz ist echt bequem, das einzige was mich nach einer Weile gestört hat, war die Schwimmweste. Die habe ich später ausgezogen, da mir die Weste am Rücken weh tat. Es gibt für SOT Kajaks spezielle Schwimmwesten, die im Rückenbereich frei sind und daher einen viel besseren Komfort bieten. Die Rückenlehne war danach wie Balsam für den Rücken ;-). Richtig angenehme und entspannende Sitzmöglichkeit.
Beim Vantage ST-Sitz kann man die Höhe und die Rückenlehne verstellen. Rechts gibt es die Möglichkeit mit einem Schub nach vorne und Dreh der Armlehne die Höhe zu ändern. Mit der linken Armlehne kann man die Rückenlehne einstellen. Natürlich sollte man den Sitz etwas entlasten, damit das alles mühelos geht.
Der Sitz ist abnehmbar und wie ein Klappsitz zuklappbar, er wird mit Gurt und Öse am Kajak gesichert.
Da ich vom SOT Kajak auch unbedingt im Stehen angeln möchte, habe ich das gleich auch ausprobiert. Es ist total leicht und fühlt sich sicher an. Testweise habe ich mit einer heftigen Bewegung versucht, ob ich 😀 oder irgendwas anderes von Bord geht, durch die kentersichere Bauweise ist mir das aber erspart geblieben ;-).
Fazit zum Hobie Pro Angler 12
Als Uferangler ist man natürlich anderes gewohnt, doch es gibt viele Vorteile mit einem Kajak, allein „frei“ zu sein und jeden Spot ohne Probleme anfahren zu können ist schon eine wundervolle Sache. Das Auswerfen ging auch sehr angenehm und da man an den Spots näher ran kann, musste ich auch keine Würfe in die Distanz versuchen.
Ich bin an diesem Tag mindestens 6 km gefahren und ich muss sagen als Spinnangler mit Rucksack und Ausrüstung unter Geäst und Baumkronen etc. an die Spots zu kommen ist echt nicht immer leicht. Doch mit dem Kajak war ich sehr entspannt unterwegs, man hat alles in Griffweite und man kann sich auch mal bewegen. Das einzige was ich gemerkt hab, wenn man mal muss, dann ist es als Ufer-Angler viel leichter :-D.
Ich muss sagen, jetzt da ich zwei SOT Kajaks gefahren bin, hat das Hobie die Nase vorn, allerdings kostet und wiegt das Kajak auch um einiges mehr. Am Ende sollte jeder die Vor- und Nachteile, als auch das Preisleistungsverhältnis in Betracht ziehen. Ich für meinen Teil werde auch das Native Watercraft Mariner testen und mal sehen welche Tests sich noch ergeben 🙂
Früher oder Später werde ich dieser Leidenschaft beitreten, bis dahin wird erstmal gespart ;-).
Habt Ihr ein Kajak zum Angeln? Wenn ja, welches sollte ich mir noch anschauen?
Im diesen Sinne eine sonnige Woche und tight-lines